Verhalten und Erziehung bei Katzen – Geht das überhaupt?

Geschrieben von Ela

16/03/2025

🐾 Wenn es um Katzen und Erziehung geht, hört man oft den Satz: „Ach, Katzen machen doch eh, was sie wollen.“ Und ja – Katzen sind unabhängig, eigenwillig und echte Persönlichkeiten. Aber heißt das automatisch, dass sie nicht erziehbar sind? Ganz und gar nicht!

Katzen können sehr wohl lernen – allerdings auf ihre eigene, charmant-katzenhafte Weise. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du deine Katze besser verstehst, wie sanfte Erziehung funktioniert und warum Geduld und ein bisschen Bestechung oft wahre Wunder wirken.

🧠 Katzenverhalten verstehen – Der Schlüssel zur Erziehung

Bevor du deiner Katze etwas „beibringst“, ist es wichtig, sie wirklich zu verstehen. Katzen denken nicht wie Hunde. Sie wollen uns nicht gefallen oder „brav“ sein – aber sie merken sich ganz genau, was sich für sie lohnt. Und sie reagieren feiner, leiser und oft subtiler auf ihre Umwelt als Hunde.

Beobachte deine Katze:

  • Wie reagiert sie auf deine Stimme oder deine Bewegungen?
  • Welche Situationen stressen sie – und wie zeigt sie das?
  • Welche Belohnung wirkt besser: ein Leckerli oder ein Spiel?

Jede Katze ist anders – und genau das macht die Erziehung so spannend. Wenn du lernst, ihre Körpersprache zu lesen, wirst du schnell erkennen, wann sie bereit ist zu lernen – und wann sie lieber in Ruhe gelassen werden will.

✅ Was Katzen lernen können – und wie du es ihnen beibringst

1. Stubenreinheit – ein echtes Naturtalent

Die gute Nachricht vorweg: Die meisten Katzen sind von Natur aus stubenrein. Schon kleine Kätzchen lernen von ihrer Mutter, das Klo zu benutzen. Wenn das Katzenklo sauber und gut erreichbar ist, klappt das meist problemlos.

Falls es doch mal daneben geht, können folgende Ursachen dahinterstecken:

  • Klo zu dreckig oder zu selten gereinigt
  • Falscher Ort (zu laut, zu öffentlich)
  • Stress oder gesundheitliche Probleme

In solchen Fällen hilft Geduld, genaues Beobachten – und manchmal ein Gespräch mit dem Tierarzt.

2. „Nicht auf den Tisch!“ – sanft, aber konsequent

Viele Katzenbesitzer kennen es: Kaum ist man aus dem Raum, sitzt die Katze auf dem Esstisch oder schleicht über die Küchenarbeitsplatte. Klar, aus Katzensicht ist das nur logisch – oben ist spannend, riecht gut, und man sieht besser.

Was tun?

  • Konsequent bleiben: Jedes Mal, wenn du sie erwischst, ruhig und bestimmt „Nein“ sagen – und sie kommentarlos vom Tisch heben.
  • Nicht schimpfen oder anschreien – das versteht die Katze nicht als Erziehungsmaßnahme, sondern als Bedrohung.
  • Alternativen anbieten: Ein erhöhter Liegeplatz in der Nähe wirkt oft Wunder – Hauptsache, sie darf irgendwo „oben“ sein.

3. Kratzen an Möbeln? – Biete Alternativen!

Kratzen gehört zum natürlichen Verhalten jeder Katze. Sie schärfen damit nicht nur ihre Krallen, sondern markieren auch ihr Revier. Möbel, Tapeten oder Türrahmen werden dabei leider gern in Mitleidenschaft gezogen – besonders, wenn es keine geeignete Alternative gibt.

Was hilft:

  • Einen oder mehrere Kratzbäume, Kratzmatten oder Kratzpappen in den Lieblingsbereichen der Katze
  • Kratzmöglichkeiten in verschiedenen Höhen und Materialien
  • Loben und belohnen, wenn sie am richtigen Ort kratzt

Du kannst auch etwas Katzenminze auf den Kratzbaum geben – viele Katzen finden den Duft unwiderstehlich.

🧶 Clickertraining – Auch Katzen können „Sitz“ lernen

Clickertraining ist längst nicht mehr nur für Hunde reserviert. Auch Katzen können damit spielerisch neue Dinge lernen – von einfachen Kommandos wie „Sitz“ bis zu kleinen Tricks wie „High Five“ oder „durch einen Tunnel laufen“.

So funktioniert’s:

  1. Clicker oder Markerwort verwenden (z. B. „Click“ oder „Yes“) – das signalisiert der Katze: „Jetzt hast du etwas richtig gemacht!“
  2. Unmittelbare Belohnung: Ein Mini-Leckerli oder ein kurzes Spiel folgt direkt auf den Click.
  3. Wiederholung & Geduld: Tägliche kurze Trainingseinheiten (5–10 Minuten) reichen völlig aus.

Das Wichtigste: Keine Bestrafung! Katzen lernen durch positive Verstärkung – was ihnen Spaß macht und einen Nutzen bringt, das machen sie wieder.

Ein schönes Nebenergebnis: Clickertraining stärkt eure Beziehung und sorgt für geistige Auslastung – besonders wichtig bei Wohnungskatzen.

😼 Typische Erziehungsprobleme – und was du dagegen tun kannst

1. Aggression beim Streicheln

Deine Katze schnurrt erst, beißt dann aber plötzlich oder haut mit der Pfote nach dir? Das kommt häufiger vor, als man denkt – und ist selten „böse gemeint“.

Mögliche Ursachen:

  • Sie hat genug vom Streicheln, du hast ihre Signale übersehen
  • Bestimmte Körperstellen sind unangenehm (z. B. Rücken oder Bauch)
  • Frühere schlechte Erfahrungen

Lösungen:

  • Körpersprache lernen! Zuckt der Schwanz? Zucken die Ohren? Dann lieber aufhören.
  • Nur streicheln, wenn die Katze es von sich aus sucht
  • Keine „Zwangs-Kuscheleinheiten“

2. Nächtliche Unruhe

Katzen sind von Natur aus dämmerungsaktiv – also besonders aktiv morgens und abends. Doch wenn sie nachts durchs Schlafzimmer toben oder dich um 4 Uhr wecken, wird’s anstrengend.

Was hilft:

  • Abends auspowern – mit einer ausgiebigen Spielsession kurz vor dem Schlafengehen
  • Feste Fütterungszeiten (nicht mitten in der Nacht!)
  • Eventuell abends noch ein kleiner Snack – das macht müde

3. Kratzen an der falschen Stelle

Wie schon erwähnt: Kratzverhalten ist normal. Wenn deine Katze aber konsequent das Sofa bearbeitet, obwohl Kratzmöglichkeiten vorhanden sind, könnte das daran liegen:

  • Der Kratzbaum steht an der falschen Stelle (z. B. zu weit ab vom Geschehen)
  • Die Materialien gefallen ihr nicht
  • Es fehlt eine Belohnung fürs richtige Verhalten

Tipp: Zeig ihr aktiv, wo sie kratzen darf – und lobe sie überschwänglich, wenn sie es tut!

❤️ Fazit: Katzen erziehen? Klar geht das – aber bitte katzengerecht!

Katzen sind vielleicht keine Befehlsempfänger – aber sie sind klug, neugierig und sehr wohl lernfähig. Der Trick ist, ihre Sprache zu sprechen: mit Ruhe, Konsequenz, Geduld und viel positiver Verstärkung.

Ob es darum geht, nicht auf den Tisch zu springen, die Möbel zu schonen oder Tricks zu lernen – mit etwas Training und einem guten Gespür für ihre Bedürfnisse wirst du überrascht sein, wie viel deine Katze lernen kann.

Und das Beste: Durch sanfte Erziehung wächst nicht nur das Verständnis – sondern auch das Vertrauen und die Verbindung zwischen euch. Hast du noch Lust auf eine schöne Lektüre passend zum Thema? Katzen-Liebe kann ich dir nur ans Herz legen. Ganz leicht, erfrischend und super informativ geschrieben. Viel Spaß beim Lesen ❤️.

Das könnte dir ebenfalls gefallen.